Fachtagung: Beteiligung im Hilfeplanverfahren ermöglichen, zulassen und fördern.

Beteiligung im Hilfeplanverfahren sollte selbstverständlich sein – ist sie aber häufig nicht. Wie kann es gelingen, Kinder, Jugendliche und ihre Familien stärker an der Hilfeplanung und den Entscheidungen zu beteiligen? In dieser Fachtagung stellen Wissenschaftler_innen und Praktiker_innen Erkenntnisse und gelingende Praxis zur Beteiligung im Hilfeplanverfahren vor.

Weltcafe schreiben 2

Achtung: durch das große Interesse und zahlreiche Anmeldungen (worüber wir uns sehr freuen) sind wir in einen größeren Raum umgezogen. Der Fachtag startet jetzt im
NIEPER-BAU
auf der der
KARL-LIEBKNECHT-STR. 134,
04277 Leipzig.

Das Gebäude befindet sich gegenüber der ursprünglichen Adresse.

Zeit und Ort: 12.01.2018 an der HTWK Leipzig (Karl-Liebknecht-Straße 145, 04277 Leipzig)

Veranstalter: Kinder- und Jugendhilferechtsverein Dresden – KJRV in Kooperation mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Anmeldung hier direkt online

Flyer zur Fachtagung hier herunterladen

Kosten:
40 Euro für Fachkräfte,
20 Euro für Studierende,
kostenfrei für Studierende der HTWK Leipzig und der ASH Berlin sowie für Careleaver und betroffene Eltern.

Referent_innen: Prof. Dr. phil. Heike Förster (Leipzig), Prof. Dr. Barbara Wolf (Mittweida), Prof. Dr. Regina Rätz (Berlin), Wolfgang Rosenkötter (Hamburg), Dr. Sarah Hitzler (Bielefeld), Regina Hadem (Dresden), Elsa Thurm (Dresden), Luise Tannert-Lötzsch (Dresden), Cornelia Ruß-Hempel (Dresden), Christian Schwarzloos (Potsdam), Dr. Hans-Ullrich Krause (Berlin), Ulrike von Wölfel (Dresden)

Zum Inhalt: Das Hilfeplanverfahren ist der zentrale Ort, an dem die Hilfesuchenden gemeinsam mit dem Jugendamt und weiteren Beteiligten die Probleme benennen, Hilfen planen und Ziele festlegen. Aus der Wirkungsforschung wissen wir, dass Hilfen vor allem dann wirken, wenn die Hilfesuchenden umfänglich beteiligt sind an der Gestaltung der Hilfen. Im Kinder- und Jugendhilfegesetz ist die Beteiligung der Hilfesuchenden zwingend vorgeschrieben. Die Hilfen zur Erziehung sollen ressourcenorientiert, empowerment-orientiert, beteiligungsorientiert, selbsthilfeorientiert und bildungsorientiert ausgerichtet sein. All das geht nur mit Beteiligung der Hilfesuchenden.
Wer mit Hilfesuchenden über ihre Erfahrungen im Hilfeplanverfahren spricht, stellt fest, dass die Jugendhilfe nicht selten diese Orientierungen deutlich verfehlt. Von einer beteiligungsorientierten Grundstimmung im Hilfeplanverfahren kann in vielen Fällen keine Rede sein. Damit steht auch die Wirksamkeit von Hilfen in Frage. Diese Erfahrung entstammt auch der ombudschaftlichen Beratungsarbeit im Kinder- und Jugendhilferechtsverein.
Wie aber kann es gelingen, Beteiligung nicht nur als Floskel im Munde zu führen, sondern als gelebte Praxis von Aushandlung zwischen der Jugendhilfe und mündigen Bürger_innen zu gestalten? Wie kann es ganz praktisch gelingen, über kommunikative Prozesse, bewusst gesetzte Settings und eine reflexive Grundhaltung das Hilfeplanverfahren zu einem Ort der verwirklichten Beteiligung zu entwickeln?

Auf dieser Tagung…

  • schildern Jugendliche und Eltern, wie sie Hilfeplanung erleben und was sie sich wünschen,
  • führen Sozialwissenschaftler_innen an die Grundüberlegungen heran, warum Beteiligung wichtig und wirksam ist,
  • präsentieren Forschende empirische Einblicke über das, was wir über das Hilfeplanverfahren wissen können und
  • präsentieren gestandene (Jugendamts)Fachkräfte ihre beteiligungsorientierte Praxis und
  • diskutieren die Teilnehmer_innen Ansätze für die Verwirklichung von Beteiligung im Hilfeplanverfahren.

Diese Fachtagung richtet sich an Studierende, sozialpädagogische Fachkräfte, Careleaver und betroffene Eltern.

Programm:

9.30 Uhr Ankommen und Anmeldung

10-00 Uhr Begrüßung Prof. Dr. phil. Heike Förster (Studiendekanin) und Prof. Dr. Barbara Wolf (Kinder- und Jugendhilferechtsverein e.V.)

10.15 Uhr Eröffnungsvortrag „Bitte noch einmal ganz von vorn. Warum Beteiligung im Hilfeplanverfahren so wichtig sein soll“ mit anschließender Diskussion – Prof. Dr. Regina Rätz (ASH Berlin) und Wolfgang Rosenkötter (Hamburg)

11:15 Uhr Vortrag: „Was können wir wissen über die Praxis? Empirische Einblicke in die Forschung zur Hilfeplanung“ mit anschließender Diskussion – Dr. Sarah Hitzler (Uni Bielefeld)

12:15 Uhr Vorstellung der Foren am Nachmittag

12:30 Uhr Mittagspause

13:30 Uhr 4 Foren für die intensive Diskussion und Begegnung
Forum I – So kann Hilfeplanung beteiligungsorientiert ablaufen! – Regina Hadem, Jugendamt Dresden
Forum II – Erleben oder Erleiden? Subjektive Erfahrung von Jugendlichen und Familien mit der Hilfeplanung.- Elsa Thurm, Luise Tannert-Lötzsch,  KJRV
Forum III – Zwischen den Stühlen  – was können Einrichtungen im Hilfeplangespräch zur Verwirklichung von Beteiligung beitragen? – Cornelia Ruß-Hempel, Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen GmbH
Forum IV – „Ask the family! Der Familienrat als konsequente Beteiligung in der Hilfeplanung“ – Christian Schwarzloos (FH Potsdam)

15:30 Uhr Reflektion auf und Reflektion der Arbeit in den Fachforen durch die Tagungsmoderation

16:00 Uhr Abschlussvortrag: „Weil es geht, weil es das braucht und weil es so lustvoller geht. Beteiligung im Hilfeplanverfahren ermöglichen, zulassen und fördern“ –     Dr. Hans-Ullrich Krause, Kinderhaus Berlin – Mark Brandenburg e.V.

16:30 Uhr Reflektion der Tagung

Tagungsmoderation: Ulrike von Wölfel

Informationen bei:
Annegret Münch, Kinder- und Jugendhilferechtsverein e.V.
Bautzener Str. 22 HH
01099 Dresden
Email: fachtagung@jugendhilferechtsverein.de
Internet: www.jugendhilferechtsverein.de
Funk: 0152/287 602 16

Diese Fachtagung wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes